DER GEFANGENE
Keiner, der
durch Vorstadt kreisend zieht,
Weiß, wen
er liebt, an welches Weib er denkt.
Manchmal in
Caféhaus- Walzerlied
Geschieht
ein Blick, der ihn beglückt und kränkt.
Aufschäumt
der schönen Jugend Melodie,
Gesicht und
Ruhm und erstes Zeitungswort;
Schwarzer
Fluß mit schmerzlicher Magie
Erscheint
im Westen an dem alten Ort.
Dort
lebt ein Herz, das, vielen zugesellt,
Sich tiefer
senkte auf des Schicksals Grund;
Ein Herz
mit ungeheurer Flamme: Welt -
Das jetzt
trübe steigt in unsern Mund.
Noch sind
Lokale mitternacht-erfüllt,
Geheul von
Bürgern, die wir langsam töten.
Wird sich
die ewige Stadt dem Antlitz röten?
Entschreiten
wir der Ebene unverhüllt!
Schon aus
beklommenem Hirn im Nebelschein
Glüht unterirdisch
dumpfer Züge Fliehn.
Da stürzt
der Kreisel in die Sinne ein,
Morgen
steht - der Morgen über Berlin.
Ihr alle in
Gefahr und Liebesgraun:
Wir wollen
nach den weißen Pferden schaun.
Es schließt
der Kreis sich um Gespenst und Jahr;
Lustfrohe
Zeit, auch du, wie wunderbar.
Der süßen
Gegenwart entrückter Sinn
Erhebt sich
östlich zu der Lichtstadt hin,
Die
riesenhaft in singender Gestalt
Am
körperlosen Äther dir erschallt.
Die
Droschke stolpert, wo wir oft gekniet
Vor einer
Dame, welche unbekannt,
Bis ihre
Strümpfe, die man plötzlich sieht,
Die
unbequeme Lust zerriß und fand.
Als wir
müde auf den Korridor
Hintraten,
aufgeweckt, ins Schlummerland:
Welch ein
Gedanke, wenn am fremden Tor
Noch eine
kleine Lampe einsam stand.
Die
Jalousie strömt fort in blauem Glanz;
Durch
spitze Flächen ins Gehirn läuft Tanz.
Die
Transparente über Wolk und Stern
Sind
längst vergangen...ja, auch Du bist fern.
Bald stirbt
die Nacht am rosa Firmament,
Schon nahen
Vögel, die nach Süden ziehn;
Wo bist du,
Volk, das meinen Namen nennt?
Die Wolke
flammt - der Morgen über Berlin.
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