29.5.13

GEORG TRAKL: DIE SONNE





GEORG TRAKL


DIE SONNE


Täglich kommt die gelbe Sonne uber den Hügel.
Schön ist der Wald, das dunkle Tier,
Der Mensch; Jäger oder Hirt.

Rötlich steigt im grünen Weiher der Fisch.
Unter dem runden Himmel
Fährt der Fischer leise im blauen Kahn.

Langsam reift die Traube, das Korn.
Wenn sich stille der Tag neigt,
Ist ein Gutes und Böses bereitet.

Wenn es Nacht wird,
Hebt der Wanderer leise die schweren Lider;
Sonne aus finsterer Schlucht bricht.

28.5.13

PAUL WÜHR: NICHT




PAUL WÜHR (1927)


NICHT

einmal will ich dich anders
als du bist sagt sie ich

will so weit mit mir in dir
eine Andere sein bis

ich am anderen Ende von mir
du sein werde was wird

aus dir werden willst du so weit
mit mir in mir dieser

Andere sein bis du am anderen
Ende von dir ich sein wirst