22.3.08

JOHANNES R. BECHER: EXIL


JOHANNES R. BECHER (1891-1958)

EXIL


Ihr, die ihr in die Heimat wiederkehrt,
Verbannte, ihr, die ihr den jahrenlangen
Endlosen Weg zu Ende seid gegangen
Und habt nur eins, der Rückkehr Tag, begehrt -

Und ihr,Verbannte auch, die ihr voll Bangen
Habt ausgeharrt und habt euch still gewehrt,
Vor langem Warten müd und ausgezehrt,
Inmitten eures eigenen Volks gefangen -

Seid ihr gewarnt und seht das Transparent:
>> Lasst, die ihr eingeht, alle Hoffnung fahren!
Wenn der Verbannung Fluch euch nicht erkennt,

Treibt ihr wie vormals ein verlorenes Spiel.
Bevor aus Deutschland wir vertrieben waren,
Wir lebten schon seit Jahren im Exil.

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