3.1.09
PHILIP VON ZESEN: DAS ZWANZIGSTE LIED
PHILIP VON ZESEN (1619-1689)
DAS ZWANZIGSTE LIED
an das überweibliche wunder der
irdischen geschöpfe /
die wohl-gebohrne
Rosemund:
gesetzt durch Mal(achtas) Siebenhaaren.
1.
Rosemund / mein selbst-eigenes hertze /
leiden und schmertze /
laß dichs nicht irren / wan ich mit reimen
öffentlich schertze.
Schertzen im hertzen / äusserlich freundlich
kan ich nicht leiden;
Träue von aussen / Falschheit von innen
pfleg' ich zu meiden.
2.
Lebe mein Leben / lebe der hofnung / daß ich
nicht trüge /
daß ich nicht wanke / wan ich mich schmüge /
knechtiglich büge.
Lebe mein Leben! schäue dich nur nicht /
mache dich kühner:
lebe beständig! dan so verbleib' ich immer
dein Diener.
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