23.7.16

JOHANNES R. BECHER: RUHE




JOHANNES R. BECHER


RUHE

     Für Leonhard Frank

Wir lagen in der Wiese feuchtem Nest,
Vergraben unsere Köpfe, hart wie Stein,
Derweil die Sonne sank im kühlen West
In grauer Berge langgestreckten Schrein.

Mit schnellen Vögeln Abendtöne flogen.
Auf schwarzen Wegen schwankten Kinderreihn.
Durch unsere Glieder weiche Gräser zogen.
In unsere Augen bogen Blumen ein.

Schon rauschte, Wassersturz, der Hunde Bellen,
Da unsere Körper sanken auf den Grund
Vergessener Meere: laues Spiel der Wellen,

Der trägen Fische angestaunter Fund.
Es raschelten wie feine Silberschellen
Korallenbäume auf verborgenem Sund.

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