17.6.16

JOHANNES R. BECHER: GESANG VOR MORGEN




JOHANNES R. BECHER


GESANG VOR MORGEN

Da kotzt auf Dächer Mondes schiefer Mund
Gallgrünen Schleim. Noch Autobusse zögern.
Die Straße heult, ein aufgeteilter Hund,
Dadurch wir waten dünn mit Aktenschmökern.

In hohen Lüften Kohlenhaufen glosen.
Der Wolken graue Röcke weisen Schlitze.
Geschwollene Scham quillt auf ein Himmel rosen,
In dessen Fleisch wohl krumme Messer blitzen.

Die Mörder unter düsterem Baldachin
An Galgen baumeln, schlagend oft zusammen.
Auf Plätze klatschen Kübel Blutes hin.
Der Häuser Hüften peitschen Scharlachflammen.

Die Huren sammeln sich vor blinder Kneipe,
Wie Vogelscheuchen flatternd auf dem Felde,
Die klappern in der Morgenwinde Kälte. —
Wir werden uns an fernem Ort entleiben.

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