6.12.11

H[ANS] G[ÜNTHER] ADLER: ANTWORT


H[ANS] G[ÜNTHER] ADLER (1910-1988)


ANTWORT


Einsam gemessene siedende Klage
Sag ich an um dich, du Geliebte.
Ich erahne dich nur, doch erfühl ich dich nicht,
Meine Seele ist schwach geworden.

Wenn ich erstorben in grausamen Wogen
Meine Weise flehentlich wage,
Da erschallt es in mir mit gewaltigem Braus:
Leid, ein drohender Haufen Qualen.

Unstet ein Schatten bist du nun geworden,
Schatten bin ich selbst jetzt, umgürtet,
Und ich lausche hinaus in den stäubenden Rausch,
Ob ich Rufe von dir erhorche.

Jedoch vergebens vertrau ich dem Schatten,
Nirgend hör ich mehr als die Klage,
Wie ich selbst ins Getös der Unendlichkeit schrie.
Antwort . . . Nimmer wird sie ertönen,

Antwort, ach Antwort auf glühende Fragen . . .
Spür ich deinen Ruf, du Geliebte?
Ich erfühle dich wohl, aber fasse dich nicht.
Antwort? – Antwort gibt es nie wieder.

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