20.4.10
MAX DAUTHENDEY: DIE LUFT IST VOLL KOMMEN UND GEHEN
MAX DAUTHENDEY (1867-1918)
DIE LUFT IST VOLL KOMMEN UND GEHEN
Die blühenden blauen Kornraden,
Sie fielen mit den Ähren;
Das Korn liegt still in Schwaden
Im Sonnenschein, im schweren.
Kaum ein paar kurze Wochen
Sind die Felder glühend zu sehen;
Gleich muß die Sense dann pochen,
Und Stoppeln bleiben kalt stehen.
Wenn Augenblicke erwarmen,
Fühlt ihren Atem kaum wehen,
Da entsinken sie schon unsern Armen –
Die Luft ist voll Kommen und Gehen.
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