2.10.08

EDUARD MÖRIKE: AN LUISE


EDUARTD MÖRIKE (1804-1875)


AN LUISE


Ists möglich, ferne von der Süßen
So fort zu leben, so verbannt?
Nur über Berg und Tal zu grüßen,
Und nicht ein Blick, nicht eine Hand?

Da ist es wahrlich oft ein Jammer
So manchen lieben, langen Tag,
Bis mir bei Nacht auf meiner Kammer
Einmal ihr Geist erscheinen mag.

Sie setzt sich lächelnd zu mir nieder,
Es brennt ein ruhig Licht dabei,
Sie sagt mir alte gute Worte wieder
Und sagt mir, daß sie meine sei.

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