30.5.18

HERMANN BROCH: DENN DAS WAHRE IST ERNST



HERMANN BROCH


DENN DAS WAHRE IST ERNST

Denn das Wahre ist ernst; traue der Heiterkeit nicht.
Es verblassen des Abends die Farben der Landschaft,
auch die heitersten,
und sie zeigt ihre ernsten Linien,
wenn der dunkelnde Ölbaum gegen des Himmels Dämmergrau
steht eingehüllt in Unbeweglichkeit.
Oh das Gewesene, das sich abends herabsenkt
als Ahnung des Immerseienden.
Dann wird der Stein zum Kristall, das Tagewerk aber ruht im
Ernste zum wahren Bleiben.

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