19.12.17

WILHELM KLEMM: DER BAUM




WILHELM KLEMM


DER BAUM

Das Himmlische flicht ins Irdische.
Wer das eine liebt, kann das andre nicht hassen,
Ich wuchs unaufhaltsam in meine Form.
Nun stehe ich so, wie du mich gewollt hast.

Der Leib verwandelt sich im Lauf der Jahre,
Die Seele sucht ihre tausend Wege
Alles, was ich bin, samt den Geschlechtern der Menschen,
Strömt vorüber und kennt kaum das Ziel.

Ein Wipfel schwankt über meinem Haupte,
Wandert hin und her am blauen Himmelsplan,
Im Winde schmachtend nach Ferne und Abschied,
Doch im Abendfrieden ruht er am gleichen Ort.

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