6.8.11

H[ANS] G[ÜNTHER] ADLER: AUS ALTEN HINDERNISSEN


H[ANS] G[ÜNTHER] ADLER (1910-1988)


AUS ALTEN HINDERNISSEN


Nach mir verblieben Wunder des Gedächtnisses.
Fremd glühn die Farben meiner Kleider, heraus
Gesucht, da alles fremd im Traum zerinnert
Allen Flüssen fast verschwommen ist. Lebt wohl,

Ihr ärmelweiten Bogenschützen, Rede nun aus
Steilen Dämmerungen! Kümmert ihr euch um der
Verblaßten willen, in geheime Länder jählings
Fortgefahren! Zerrissen fern versiedelt in

Die Fremde! Ihr guten Stammesbrüder, keiner weiß
Euch recht, der Heimat in den Grund gesunken.
Mich, der nichts kennt von mir, will mich ins
Neue fahren. In jedem Schweigen türmt das Leid

Sich seine Gräber. So zieht das Alter in das
Bewußte abschiedstrocken hin in die Verluste.
Mühsam erhebt sich, was ich bin, sehr unbekannt
Ein Ausflug nur von mir aus alten Hindernissen

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