20.4.08

JOSEPH VON EICHENDORFF: TRENNUNG


JOSEPH VON EICHENDORFF (1788-1857)


TRENNUNG


Denkst du noch jenes Abends, still vor Sehnen,
Wo wir zum letztenmal im Park beisammen?
Kühl standen rings des Abendrotes Flammen,
Ich scherzte wild - Du lächeltest durch Tränen.
So spielt der Wahnsinn lieblich mit den Schmerzen
An jäher Schlüfte Rand, die nach ihm trachten;
Er mag der lauernden Gefahr nicht achten;
Er hat den Tod ja schon im öden Herzen.

Ob du die Mutter auch belogst, betrübtest,
Was andre Leute drüber deuten, sagen -
Sonst scheu - heut mocht'st Du Nichts nach Allem fragen,
Mir einzig zeigen nur, wie Du mich liebtest.
Und aus dem Hause heimlich so entwichen,
Gabst Du in's Feld mir schweigend das Geleite,
Vor uns das Tal, das hoffnungsreiche, weite,
Und hinter uns kam grau die Nacht geschlichen.

Du gehst nun fort, sprachst Du, ich bleib' alleine;
Ach! dürft' ich Alles lassen, still und heiter
Mit Dir so ziehn hinab und immer weiter -
Ich sah Dich an - es spielten bleiche Scheine
So wunderbar um Locken Dir und Glieder;
So ruhig, fremd warst Du mir erschienen,
Es war, als sagten die versteinten Mienen,
Was Du verschwiegst: Wir seh'n uns niemals wieder!

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